Jele Mailänder

Im Dienst.

Von meinen beiden Berufungen.

Jele Mailänder

Ich bin Mama. Und ich arbeite im hauptamtlichen Dienst. Beides ist meine Berufung. Oft werde ich nach dem einen oder dem anderen gefragt. Und wie ich beides zusammenbringe. Hier sind acht Leitsätze, die mich für beide Berufungen prägen und leiten.

1. Ich habe ein Löwenherz!

Ich habe ein Löwenherz! Ich liebe es Mama zu sein! Unsere Kinder und die Zeit, die ich mit ihnen verbringen kann, stehen für mich an erster und vorranginger Stelle. Ich spüre Emotionen tiefer und vielschichtiger, seit ich Kinder habe. Ich habe Kräfte, von denen ich nie geahnt hätte, dass ich sie habe. Das zieht mich im Zweifelsfall immer hin zu meinem Dienst als Mama. Manchmal führt mich mein Löwenherz auch zu Entscheidungen, die ich wieder zurücknehmen muss. Oder dazu, die Fakten viel bunter zu sehen, als sie es zunächst zu sein scheinen.

Ich liebe meinen Dienst! Leidenschaftlich gerne arbeite ich hauptamtlich im Reich Gottes mit. Eine meiner Leidenschaften ist es, zu predigen. Mein Herz schlägt höher, wenn ich an der Zukunft der Kirche denke. Mich faszinieren Prozesse und Neugründungen. Daran mitwirken zu dürfen, erfüllt mich. Wo Menschen von Gottes Geist berührt werden, fließt etwas zu mir zurück. Ich bin begabt, ausgebildet und berufen im hauptamtlichen Dienst tätig zu sein.

2. Ich liebe meinen Dienst!

3. Mein Mann ist mein Verbündeter!

Mein Mann ist mein Verbündeter! Wir teilen uns die Betreuung unserer Kinder und Aufgaben in unserem Haushalt auf. Meine Berufung für den hauptamtlichen Dienst lebe ich nicht auf Kosten meines Mannes. Ich lebe sie mit ihm. Mein Mann soll seine Leidenschaften ebenso leben können, wie ich es tue. Ich achte auf einen fairen Ausgleich.

Ich arbeite konstruktiv und auf Augenhöhe mit Männern zusammen. Mutig und berufungsbewusst kann ich mich als Frau dort einbringen, wo Gott einen Platz für mich sieht. Ich kämpfe nicht aggressiv für mein Recht als Frau, sondern ich nehme in Freiheit die Aufgaben wahr, für die Gott mich befähigt, berufen und beauftragt hat. Das kann auch eine Leitungs- oder Lehrposition sein. Wo nötig, benenne ich Missstände, die aufgrund von Geschlecht und Rollenbildern gemacht werden.

4. Ich arbeite konstruktiv und auf Augenhöhe mit Männern zusammen.

5. Es wird Kompromisse geben!

Es wird Kompromisse geben! Ich werde nicht alles zu 100% tun können. Manchmal ist es für mich verlockend, „nur“ zuhause zu sein. Manchmal ist es für mich verlockend „nur“ im Beruf tätig zu sein und die Betreuung der Kinder anderen zu überlassen. Aber bei beiden Entwürfen würde mir das „Herz bluten“. Deshalb lebe ich in beiden Berufungen. Manchmal ist das mit Schmerz verbunden. Ich werde Dinge verpassen. Ich muss mich in Enthaltsamkeit üben. Und trotzdem sind die radikalen Lösungen für mich persönlich keine Option.
Ich achte auf Ruhe! Ich brauche Zeiten des Ausgleichs und der Fürsorge für mein eigenes Herz. Ich achte auf geistliche Auszeiten, genügend Sport und ich pflege mein persönliches Gebetsleben. Daraus schöpfe ich Kraft. Als Familie brauchen wir viele Zeiten, die nur uns gehören. Im Alltag, Urlaub und an Wochenende plane ich mir dafür Raum ein.

6. Ich achte auf Ruhe!

7. Ich werde Fehler machen!

Ich werde Fehler machen! Dinge müssen nicht perfekt sein! Immer wieder wird es vorkommen, dass ich schuldig werde. An meinen Kindern. An meinem Mann. An meinen Kollegen und Kolleginnen. An den Menschen, mit denen ich unterwegs bin. Ich arbeite an diesen Lernfeldern. Ich bitte den Heiligen Geist um Weisheit und – wo nötig – Gott und Menschen um Vergebung.
Unsere Kinder erleben einen weiten Horizont. Unser Leben findet nicht nur in unserer Familie, Nachbarschaft, Kindergarten, Schule und Gemeinde statt. Unsere Kinder erleben eine Mutter und einen Vater, die sich engagieren. Wir möchten ihre soziale Kompetenzen und ihre Liebe für Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen, Glauben und Bildungsgraden erwecken, stärken und ihnen einen Horizont ermöglichen, der sie zu offenen und lernbereiten Menschen macht. Wir sehnen uns danach, dass wir durch unser Vorbild, dazu beitragen können.

8. Unsere Kinder erleben einen weiten Horizont.

2 Kommentare

  1. Astrid Penner

    Hallo Daniela, gerade lese ich das Buch von dir und ulrich eggers. Ich habe ganz ähnliche leitsätze in meinem leben und liebe beides beruf und berufung. Es ist soooo ein spannendes leben mit Gott und dem immerwährenden lernen, dass die kraft nicht nur aus mir selbst kommen kann. Ich weiss deine zeit ist knapp. Gerne teile ich mein erleben irgendwann mal mit dir. Auf linkedin habe ich eine anfrage geschickt. Wenn du magst, sprechen wir gerne mal. Ich bin seit 36 jahren ingenieurin, aktiv in unserer kirche und habe 3 Jungs, von denen zwei schon verheiratet sind….- auch oma bin ich schon.freue mich von dir zu hören. Dein geschriebenes kommt mir sehr sehr bekannt vor, mit kleinen unterschieden – doch eins haben wir sicher gemeinsam: Männer, die es verstanden haben🥳liebe Grüsse aus dem lipperland – astrid

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    • Jele Mailänder

      Liebe Astrid, das freut mich total. Ich schau gleich mal bei linkedin vorbei. Grüße deinen Mann unbekannterweise von mir. Genau, es geht nur miteinander und ich bin dankbar, dass wir das leben können – mit vorwärtsstolpern. Ich schicke dir liebe Grüße ins Lipperland

      Antworten

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